In den letzten zwei Wochen sprach eigentlich alles gegen uns – Ersatzstellungen, starke Kontrahenten, Angstgegner… Doch davon ließ sich unsere Erste auf ihrer Mission Klassenerhalt nicht aufhalten!
Freitagabend, Willicher Glaspalast, ohne das nominelle obere Paarkreuz UND auch ohne Stammersatz Andy – das alles sind Voraussetzungen, die uns so gar nicht schmecken. Aber mit André und Florian im Gepäck machten wir uns trotzdem kampfbereit auf zu unseren Angstgegnern und wollten so schnell dann doch nicht aufgeben; nicht in diesem so wichtigen Abstiegskrimi! Dass das Spiel dann aber tatsächlich einen solchen Verlauf annehmen würde, hätte wohl keiner gedacht. Direkt zu Beginn gingen zwei Doppel an uns; außerdem konnten unsere „Stammleute“ auf den Positionen 1-4 in der ersten Einzelrunde allesamt eine top-Leistung abrufen. So stand es ruckzuck 6:1 für uns! Eine beruhigende Führung? Naja, so ganz trauen konnten wir dem Braten noch nicht. Nachdem es im unteren PK keine Kekse für uns gab, revanchierte sich Kevin für die bittere Hinspiel-Niederlage und sicherte der Mannschaft die 7:3-Führung (und sich selbst die 1700 TTR-Punkte)! Wir waren also ein Spielgewinn von einem sensationellen Punktgewinn „against all odds“ entfernt; und diesen Punktgewinn sollte Dahli – der Mann der Stunde – ganz souverän mit 3:0 einfahren. Jetzt wollten wir natürlich mehr – aber im wahrscheinlich geilsten Spiel der Bezirksliga mussten sich Kevin und Stephan im Schlussdoppel mit 9:11 im Fünften geschlagen geben. Die Atmosphäre war fantastisch, es wurde hochklassiges Tischtennis geboten und je enger das Spiel wurde, desto besser schienen die Spieler zu werden. Dieses Doppel durfte keinen Verlierer hervorbringen, und jetzt – mit ein paar Tagen Abstand – können wir es auch so sehen, dass wir gegen Willich keinen Punkt verloren, sondern einen ganz wichtigen Punkt gewonnen haben.
Eine Woche später die nächste Mammutaufgabe. Während es bei Willich vor allem die Rahmenbedingungen waren, die unsere Bedenken befeuert haben, war es nun ganz nüchtern betrachtet die enorme spielerische Klasse der Gegner. Ligakrösus Erkelenz, unangefochtener Tabellenführer, war zu Gast an der Biether Straße!
Doch genauso ungerne, wie wir in Willich spielen, genauso unangenehm sind wir auch für die Erkelenzer. Insbesondere Sonntags morgens! Demnach ließen wir uns auch in diesem Spiel nicht unseren Optimismus nehmen und spielten befreit und motiviert auf. Mit Erfolg! Auch hier konnten wir mit einer 2:1-Führung aus den Doppeln gehen; Erik erhöhte gegen seinen Lieblingsgegner Brunn auf 3:1. Im Spiel 2gg1 war Kevin glasklarer Underdog, hatte sich aber viel vorgenommen und konnte den ersten Satz gegen den Ex-NRWLiga-Spieler Picken gewinnen! Danach stellte sich der starke Kontrahent auf Kevins Spiel ein und siegte noch. Auch danach sollte es hin und her gehen: Stephan siegt im Fünften, AC verliert im Fünften, Dahli gewinnt im Fünften, Andy schrammt haarscharf im Fünften an der Sensation vorbei (2 Matchbälle!). Nach der ersten Einzelrunde stand es also 5:4 für uns, und da Erik endlich wieder den wendigen Spitzenspieler-Modus für sich entdeckte und Picken von der Platte dachste, lagen wir gar 6:4 vorne. Für Kevin war auch im zweiten Einzel nichts zu holen (es fehlte wohl die Noppe ;)), aber unser starkes mittleres Paarkreuz sicherte uns mit zwei Siegen erneut mindestens einen Punkt. Das Unentschieden hatten wir also drei Spiele vor Schluss schon sicher, und das gegen Erkelenz! Erneut wollten wir mehr, und erneut konnten wir diesen allerletzten Schritt leider nicht gehen. Dahli verlor ebenso wie das Schlussdoppel 0:3, doch besonders bitter ist die 13:15-im-Fünften-Niederlage von Andy, der erneut fantastisch gespielt hat, sich aber leider nicht belohnen konnte.
In der bisherigen Rückrunde ging es für uns also dreimal ins Schlussdoppel – unter anderem gegen die Tabellenplätze 1 und 2. Dass Stephan und Kevin diese Schlussdoppel alle verloren, ist bitter. Aber die Mannschaft zeigt, dass sie absolut in diese Liga gehört und mit einer guten Form ausnahmslos JEDEN ärgern kann! Durch diese zwei Punkte, allen Widrigkeiten zum Trotz, haben wir nun auch offiziell die Abstiegsränge verlassen und Hüls hinter uns gelassen. Nächsten Sonntag haben wir die nächsten Top-Leute zu Gast, denn Landesliga-Absteiger Kempen kommt zu Besuch und bittet zum Tanz.