1. TTC BW Breyell 1949

Vereinsgeschichte

Historie des 1. TTC BW Breyel 1449e.V. – Rückblicke

Es war das Hobby, das vier junge Männer damals, am 05.11.1949 veranlasste, einen Tischtennisverein zu gründen. An diesem nebeligen Novembertag verbrachten die vier jungen Männer Heinz Printz, Georg Ucher, Eberhard Zaspel und Friedel Siemes in der Wirtschaft Willi Fischermanns zusammen. Sie beschlossen, den „Tisch-Tennis Club 1949 Breyell e.V.“ zu gründen.

Auszug aus demProtokollbuch des Vereins

„Das Jahr 1949 wird in die Annalen des Breyeller Tisch-Tennis-Clubs glorreich eingehen“

So steht es auf der ersten Seite des Protokollbuches des neu gegründeten Vereins.

Die anschließende Gründungsfeier mit der feuchtfröhlichen Taufe ergab schon, dass die Gemeinschaft, wenn auch klein, dennoch recht harmonisch war. Zuerst einmal richteten die vier Gründer Trainingsabende ein, dienstags und donnerstags wurde auf einer von der Vereinswirtin geliehenen Tischtennisplatte geübt. Die Platte entsprach zwar nicht ganz den Wettspielordnungen, reichte jedoch völlig aus, um das Spiel mit dem kleinen Zelluloidball (ja, damals war der noch nicht aus Plastik!) zu erlernen und zu vertiefen. Schnell wuchs die Gruppe um die vier Gründungsmitglieder auf 12 Personen an. Jedes neue Mitglied musste damals eine „Aufnahmegebühr“ bezahlen, wie man sie heute höchstens noch in elitären Sportarten antrifft. Allerdings belief sich die Summe damals auf nur 2 Mark (auch die D-Mark gab es damals noch 🙂 ), der Mitgliedsbeitrag betrug 1 Mark pro Monat. Die Führung des Vereins lag in den Händen von Heinz Printz, die Verwaltung der erwähnten Geldbeträge bei Eberhard Zaspel.

Vereinsgründer v.l.n.r.: Friedel Siemes, Georg Ucher, Heinz Printz, Eberhard Zaspel

Bis zum Mai des kommenden Jahres 1950 hatten die 12 Tischtennisspieler nur unter sich gespielt, bis plötzlich eine Einladung aus dem Nachbarort Lobberich kam. Eine tischtennisbegeisterte Jugendgruppe des Turnvereins hatte die Breyeller eingeladen, ein Freundschaftsspiel zu bestreiten. Mit gemischten Gefühlen traten die TTC Spieler den Weg nach Lobberich an. Eberhard Zaspel fuhr sieben seiner Vereinskameraden in einem PKW nach Lobberich. Das erste auswärtige Spiel stand auf dem Programm. Es wurde an drei Platten gespielt. Mit einem 5:4 standen die Breyeller schlussendlich als glücklicher Sieger fest. Nach diesem sensationellen Erfolg beschloss der Verein, sich dem Westdeutschen Tischtennisverband anzuschließen. Mächtig stolz war der junge Verein, sich nun auch eine eigene, vorschriftsmäßige Tischtennisplatte anschaffen zu können. Weitere Spiele, zunächst gegen Bracht, folgten. Die erste offizielle Mitgliederversammlung fand am 21. September 1950 im Vereinslokal Fischermanns statt. Heinz Printz wurde einstimmig zum Vorsitzenden gewählt, zu seinem Stellvertreter wählte die Versammlung Jupp Schmitz, Kassierer wurde Eberhard Zaspel und als Trainer stellten sich Friedel Siemes und Wolfgang Ucher zur Verfügung. Ein immer größer werdender Kreis aus der Breyeller Bevölkerung fand den Weg zum TTC Breyell, so dass die Anschaffung einer weiteren Platte erforderlich wurde. Zwei Monate später wurde angeregt, jedes Mitglied möge sich einen eigenen Schläger besorgen. Zudem sollen zum Damentraining keine Zuschauer zugelassen werden. Beiden Anträgen wurde stattgegeben. Es war damals eben eine andere Zeit. In den Folgejahren wurden eine Jugend-, eine Damen- und eine Herrenmannschaft gemeldet. Die damalige 1. Herrenmannschaft in der Aufstellung Friedel Siemes, Visvaldis Sprogis, Wolfgang Ucher, Gerhard Hovens, Eberhard Zaspel, Heinz Printz und Gerhard Beeker schaffte sogar den Aufstieg in die 1. Kreisklasse. Die ersten Erfolge stellten sich also schon bald ein. 1952 fand in Breyell ein Teil der Westdeutschen Ranglistenturniere statt. Doch auch weitere große sportliche Ereignisse wurden in Angriff genommen, das erste Grenzland-Pokal-Turnier wurde ausgerichtet. Bekannte Tischtennisspieler, wie Eberhard Schöler, Hans Wilhelm Gäb und Dieter Forster gaben sich in Breyell die Klinke in die Hand und trugen sich in die Siegerlisten ein. Doch es ging noch weiter in der Aufstiegsskala des Vereins, die 1. Herrenmannschaft stieg in die Bezirksklasse auf, für den TTC Breyell ein großer Erfolg.

Aber auch die Geselligkeit kam nicht zu kurz. 1954 unternahmen die Mitglieder einen ersten Ausflug in den Wuppertaler Zoo. Die Fahrtkosten sowie der Eintritt in den Zoo wurden vom Verein getragen. Nach der Besichtigung des Zoos wurden die Wuppertaler und Düsseldorfer Wirtschaften „besichtigt“. Man munkelt, dass einige männliche Mitglieder ausgiebig das Nachtleben studiert hätten.

Aus sportlicher Sicht bleibt zu berichten, dass der TTC Breyell zahlreiche Turniere ausrichtete. Bei den schlechten Lichtverhältnissen im Saal, wo der Verein immer noch seine Spiele bestritt, eine beachtliche Leistung. Auch die Beförderung zu den auswärtigen Meisterschaftsspielen wurde ein echtes Problem. Durch persönlichen Verzicht der Autobesitzer in den Reihen des Vereins konnten die Schwierigkeiten jedoch behoben werden. Ein großes finanzielles Problem kam im Jahre 1957 auf den Verein zu. Die neue Turnhalle auf der Biether Strasse wurde eingeweiht und neue Tischtennisplatten mussten angeschafft werden. Doch auch dieses Problem wurde durch persönliche Opfer und Spenden gelöst. Die neuen Spielmöglichkeiten brachten dem Verein nun einen großen Aufschwung. Vor allen Dingen Jugendliche fanden aus den Schulen heraus den Weg zur neuen Übungsstätte. Ein Höhepunkt in der noch jungen Vereinsgeschichte waren die im Jahre 1958, anlässlich des Junioren Länderturniers in Dülken, in der Breyeller Turnhalle ausgerichteten Länderspiele Österreich – Westdeutschland und Jugoslawien – Schweiz. Zuschauer aus Dülken, Waldniel, Süchteln und aus Breyell brachten die Turnhalle an der Biether Strasse fast zum Platzen. Der TTC Breyell erlebte mit dieser Veranstaltung seinen zweiten Aufschwung. Aus Freude an dem organisatorisch gut gemeisterten Länderkampf fand der zweite Vereinsausflug statt. Diesmal war die Stadt Rüdesheim das Ziel der Breyeller Tischtennisspieler. Nur hatte man leider vergessen, sich rechtzeitig um die notwendigen Quartiere zu kümmern. Nach einigen Anstrengungen fanden die Mitglieder, streng getrennt nach Geschlechtern, dann doch noch Übernachtungsmöglichkeiten. Am 28. November1959 feierte der Verein im Vereinslokal Veuskens sein 10-jähriges Bestehen. Im Jubiläumsjahr fanden erstmals die Breyeller Gemeindemeisterschaften im Tischtennis statt. Dazu stiftete die Gemeinde einen Wanderpokal. In der Herren A-Klasse siegte Andreas Meis, Sieger der B-Klasse wurde Herbert Leuf, bei den Damen wurde Marlies Hommen erste Siegerin der Gemeindemeisterschaften, Gusti Leupold siegte in der Jugend-Klasse. Die Ausrichtung des Grenzland-Pokal-Turniers wurde zur stetigen Einrichtung beim TTC Breyell, die gemeldeten Mannschaften erzielten sportlich schöne Erfolge in ihren jeweiligen Klassen. Besonders erfolgreich war die 3er Mannschaft beim „Karl-Eckhard-Pokal“ auf Bezirksebene mit Andreas Meis, Wolfgang Petermeier und Herbert Fischermanns. Als erster Schüler nahm Dieter Veuskens an den Schüler Kreismeisterschaften im Jahre 1962 teil.

1964 erfolgte die Eintragung in das Vereinsregister, der Verein nannte sich nunmehr „1. TTC Blau-Weiß Breyell 1949 e.V.“. Das 25-jährige Vereinsjubiläum feierte der TTC im Rahmen einer Festwoche mit abschließendem Festbankett, das bis dato größte gesellschaftliche Ereignis in der Vereinsgeschichte. Und der TTC machte weiterhin Schlagzeilen. Insbesondere die Damenabteilung brachte den TTC in aller Munde und machte ihn bis über die Grenzen des Verbandes Mönchengladbach hinaus bekannt. Das Damenteam belegte in der ersten Saison der Verbandsliga den 3. Platz. Bei den Westdeutschen Pokalmeisterschaften unterlagen die Damen jedoch der DJK Rheydt knapp mit 4:5. Unzählige Erfolge auf Kreis- und Bezirksebene für die Mannschaften des TTC bleiben zu erwähnen. Sie basieren vor allen Dingen auf der guten Kameradschaft im gesamten Verein. Nach der Auflösung der Damenmannschaft im Jahre 1982 fand der Verein in den Folgejahren wieder zu neuen sportlichen Erfolgen zurück. Die mühevolle Kleinarbeit innerhalb der Jugendabteilung hatte sich bezahlt gemacht und zu sichtbaren Erfolgen geführt. Die Fülle der neu gemeldeten Jugend- und Schülermannschaften wurde hinsichtlich der Betreuung für den TTC zu einem weiteren großen Problem. Mit Hilfe der Mitglieder und auch der Eltern der Jugendlichen wurden die Mannschaften dann zu ihren jeweiligen Meisterschaftsspielen gefahren und betreut. Die Damen- und Herrenmannschaften konnten sich gut in ihren Spielklassen behaupten und belegten in diesen Jahren gute Platzierungen. Auch das gesellschaftliche Leben kam nicht zu kurz. Groß war die Freude bei der Autoorientierungsfahrt im Jahre 1988, sowie bei der Fahrradrallye mit anschließendem Ritteressen in der Burg Ingenhoven in Lobberich. Bei den älteren Mitgliedern ist das Ritteressen auch heute noch ein fröhliches Thema, denkt man gerne an die damaligen Schlachtrufe der Ritter zurück. Unter anderem Ausflüge nach Königswinter und ein zweitägiger Ausflug in die Eifel spiegeln die gute Kameradschaft im Verein wieder. Aber auch Planwagenfahrten, Bowlingabende und Fahrradtouren wurden alljährlich veranstaltet.

Für Heinz Printz ging im Jahre 1994 die lange Ära als Vorsitzender zu Ende. Jürgen Ucher übernahm das schwere Erbe und sollte noch weitere 14 Jahre dem Verein als Vorsitzender vorstehen. Zu den Höhepunkten seiner Amtszeit gehören sicherlich das 50-jährige Jubiläum, welches 1999 mit einem Festbankett und zahlreichen Gästen, sowie einer Sportwoche zelebriert wurde. In der Folge verzeichnete der TTC mit 140 Mitgliedern bis heute den höchsten Mitgliederstand. Außerdem konnte nach 3-jähriger Damenabstinenz wieder eine Damenmannschaft in der 1. Kreisklasse gemeldet werden. Mit Spielerinnen wie Simone Mock, Petra Jansen, Petra Metten, Anneliese Meyer, Monika Nisters und Inge von den Bruck wurde das Kapitel Damenmannschaft beim TTC erneut aufgeschlagen. Aus sportlicher Sicht waren in den folgenden Jahren wechselnde Erfolge zu verzeichnen. So stieg im Jahre 2002 die 1. Herrenmannschaft erstmals nach 20 Jahren wieder in die Landesliga auf, die sie 2003 leider wieder verlassen musste. Die Damenmannschaft musste 2003 durch unglückliche Umstände in der Folgesaison in der Kreisliga starten. Am 19.04.2005 verstarb unser Gründungsmitglied Eberhard Zaspel. Auch sportlich war dieses Jahr kein Gutes, da beide Herrenmannschaften den Abstieg nicht vermeiden konnten. Lediglich die Jugendabteilung machte uns Freude, da nicht selten mehr als 50 Kinder den Weg in die Turnhalle zum Training fanden. Im Jahr 2006 konnte nach längerer Pause endlich wieder ein Vereinsausflug durchgeführt werden. Eine kombinierte Tour mit dem Fahrrad und Paddelbooten sorgte für willkommene Abwechslung bei den Senioren. Mit der riesigen Jugendabteilung ging es in den Warner Brothers Movie Park. Die gute Jugendarbeit, die seit 2006 mit Unterstützung durch Wolfgang Starck vorangetrieben wurde, zeigte 2007 erste Resultate. Unsere 1. Schülermannschaft schaffte den Aufstieg in die Bezirksliga und die 1. Jungen stieg in die Bezirksklasse auf. Auch die Damen stiegen wieder in die Bezirksliga auf. Wie schon 2007 stellte der TTC auch 2008 alle Stadtmeister in den Jugendklassen.

Im Frühjahr 2008 übergab Jürgen Ucher sein Amt an Christian Dahlmeyer, einem echten Breyeller Eigengewächs. Es sollte ein sehr erfolgreiches Jahr werden, in dem die Breyeller unglaubliche 6 Kreismeistertitel einheimsten! Arne Stroucken erreichte bei den Bezirksmeisterschaften der A-Schüler die Runde der letzten 8. Bezirksranglistensieger Till Schmitz erreichte bei den Bezirksmeisterschaften der C-Schüler sowohl im Einzel, als auch im Doppel das Halbfinale. Diese Ergebnisse krönten die Jugendarbeit beim TTC Breyell, die unter Jürgen Ucher maßgeblich angestoßen und durch den sehr engagierten Trainer und Gründer des Mönchengladbacher Tischtennis Zentrum, Wolfgang Starck, maßgeblich gestaltet wurde. Mit 3 Herren-, einer Damen-, 3 Jungen-, 2 Schüler- und einer Seniorenmannschaft nahm der TTC Breyell im Jubiläumsjahr 2009 an den Meisterschaftsspielen erfolgreich teil. So stieg die 1. Herrenmannschaft in die Bezirksliga auf und das Damenteam erreichte nach dem vorherigen Aufstieg in der Bezirksliga einen hervorragenden 3. Platz. Die größte Freude bereitete aber erneut das gute Abschneiden der 1. Schülermannschaft, die sich als Bezirksmeister die Qualifikation zur Westdeutschen Mannschaftsmeisterschaft erspielte. Zusammen mit der 1. Jungen- (Bezirksliga) und 2. Jungenmannschaft (Bezirksklasse) spielten gleich 3 Jungenteams des TTC Breyell auf Bezirksebene. Die 3. Jungen- und die 2. Schülermannschaft komplettierten in der Kreisliga das Breyeller Mannschaftsaufgebot im Jubiläumsjahr.

Als besonderes Ereignis zum 60-jährigen Bestehen richtete der TTC in der 3-Fach Turnhalle in Lobberich ein großes 3-tägiges Jubiläumsturnier an insgesamt 16 Tischen aus. Es meldeten sich insgesamt 300 Teilnehmer an, die sogar extra aus Steinfurt, Essen, Bonn, Düsseldorf, Köln und Koblenz anreisten. In insgesamt 14 Konkurrenzen wurde über das Osterwochenende hochklassiges Tischtennis geboten und zahlreiche Zuschauer fanden den Weg auf die Tribüne der Turnhalle. So auch der Ehrenvorsitzende und Vereins-Mitbegründer Heinz Printz, der sichtlich begeistert vom sportlichen Treiben den erschienenen Pressevertretern manche Anekdote aus der Vergangenheit erzählen konnte. Leider verstarb Heinz Printz noch in selbem Jahr, so dass der Verein ihm zu Ehren in den beiden Folgejahren das Heinz-Printz Gedächtnis Turnier ausrichtete. Er leitete 45 Jahre lang als Vorsitzender die Geschicke des TTC Breyell und bleibt uns unvergessen.